Web Neuroscience: Die Einkaufsreize beim Online-Shopping

Optimierung von Kaufentscheidungsprozessen in Online Shops

Ein User kann von verschiedenen Aspekten zu einer Kaufentscheidung animiert oder verleitet werden. Die Werbewirkungsforschung differenziert hier zwischen persönlichen, kulturellen, psychologischen und sozialen Aspekten. Das Internet hat enorm dazu beigetragen, Kaufentscheidungen egal welcher Art zu unterstützen. Verschiedene Studien zeigen, dass über 65 % der User in Deutschland, sich vor einem Kauf über Produkte, Eigenschaften und Preise im Internet informieren. Viele der User lesen auch Bewertungen, bevor Sie einen Kauf tätigen. Wichtige Informationsquellen sind Blogs, Webseiten und Social-Media-Kanäle. Die Onlinewerbung nimmt Einfluss auf das Konsumverhalten der Menschen im Internet. Die unterschiedlichen Werbeformen dienen den Usern und Einkäufern als sogenannte Online-Entscheidungshilfen. Nur ein kleiner Teil der Online-Shopper sind rational kognitiv gesteuert. Der größte Teil der Online Shopper trifft Kaufentscheidungen auf emotionaler Basis. Individuelle Faktoren, wie die Wahrnehmung, Emotionen, Gedächtnis, Motivation und die Aktivierung bestimmen den Wirkungsgrad des Einkaufsreizes.

Was passiert bei einem Besuch in einem Online Store?

Nehmen wir einmal an, Sie besuchen einen ganz bestimmten Online Shop. Sie schauen sich ein Produkt etwas genauer an. Sie als User nehmen in diesem Moment Informationen auf, die in Form eines Codes direkt in einer bestimmten Hirnregion verarbeitet werden. In diesen Informationen sind auch Ihre Vorlieben, Marken und Produkte gespeichert. Jetzt wird es spannend. Wird eine Kognition durch Farben, Typografien und Formen innerhalb eines Online-Shop-Angebotes hervorgerufen, so wird der Online Shopper unbewusst beeinflusst. Ein anderer Teil der Hirnregion verarbeitet diese kognitiven Prozesse, welche bewusst und kalkulierbar sind. Dies wird in der Forschung und in den Werbeagenturen als „vernünftiges Handeln” bezeichnet. Bei vielen Online Händlern dringt die Thematik noch nicht so richtig durch, obwohl sie selbst derartige Kaufentscheidungen treffen, die auf spontanes Verhalten beruhen. Im Web Neuroscience geht es auch um die Frage, wie stark die Emotionen in den gewünschten Zielgruppen beim Online Shoppen beeinträchtigt werden.

Synästhesie mehrerer Sinnesorgane im Web Neuroscience

Bestimmte Richtlinien aus dem Web-Neuroscience-Wissen sollten in jedem Online-Media-Mix einen festen Platz einnehmen. Professionelle E-Commerce Agenturen arbeiten schon länger mit verschiedenen Neuromarketing-Experten zusammen. Online Shop Betreiber sollten sich viel mehr mit den Sinnesorganen ihrer Kunden auseinandersetzen. Genau dort liegt der Schlüssel zum Erfolg. Ein optimaler Zustand wäre es, wenn mehrere Sinnesorgane innerhalb eines Online Einkaufs gekoppelt werden. Wenn unsere Webentwickler und Programmierer dies hören, gehen sie in der Regel an die Decke. Allerdings wird der Wirkungsgrad einer Kaufentscheidungen somit gesteigert. Neuromarketing-Spezialisten und führende Köpfe der Werbewirkungsforschung sprechen in diesem Zusammenhang von der Synästhesie mehrerer Sinnesorgane beim Onlineshopping. Die Synästhesie ist eine außergewöhnliche Art der Wahrnehmung. Von Synästhesie sprechen Neuropsychologen und Neuromarketingexperten immer dann, wenn alle Sinne aktiv sind. Das bedeutet, User nehmen bestimmte Informationen mit allen Sinnen wahr. Synästhetische Wahrnehmungen lassen sich, wie früher vermutet, nicht steuern. Sie sind einfach vorhanden. Bei der Stimulation eines Sinns, wie etwa des Hörens, wird zusätzlich eine weitere Sinneswahrnehmung ausgelöst, wie etwa das Sehen von Bildern und Farben. Sie haben bestimmt schon einmal selbst beim Lauschen Ihres Lieblingssong schöne Bilder gesehen. Jetzt wissen Sie was Synästhesie bedeutet.